Ein großer Teil der Grundthema-Gefühle ist integriert, aber es gibt noch einige tief eingegrabene Schichten. Es gilt, die Beständigkeit aufzubringen, um auch diese noch zu integrieren. Oft ist es wichtig, die Entscheidung zur Heilung zu erneuern.

Diese Phase ist besonders heikel, weil es so scheint, als ginge es nicht vorwärts und nicht zurück. Wir stehen dann sozusagen zwischen drei Wegen, die zwar bekannt und gewissermaßen ausgetreten sind, die aber nicht mehr zur Verfügung stehen: Wir wollen das Grundthema nicht mehr als Grundlage nehmen, von der wir ausgehen. Was wir früher als Kompensation nutzten, um das Grundthema nicht zu fühlen, funktioniert nicht mehr. Wir wollen auch nicht in der Rebellion gegen die zwanghafte Kompensation stecken bleiben.

In keine dieser sich anbietenden Richtungen wollen wir bewusst gehen, doch die neue Richtung ist noch nicht erschlossen. Wir haben den Eindruck, dass wir nicht vor und nicht zurück können, dass wir keine Wahl haben und wir fühlen Ausweglosigkeit, Orientierungslosigkeit und Sinnlosigkeit. Die alten Wege sind nicht mehr gangbar, die neuen Wege noch nicht gegangen. Sie lösen noch Angst aus. Verständlich, denn die Kompensation ist doch die einzige uns bekannte Form, unsere Existenzberechtigung zu verteidigen und unser Überleben sicherzustellen! Nicht mehr zu kompensieren ist, als würden wir darauf verzichten, unser Überleben sicherzustellen. Nicht mehr zu kompensieren, sondern mit den Impulsen zu gehen, die aus der Essenz kommen, fühlt sich also strukturgemäß sehr unsicher an. So, als könnten wir ohne Kompensation nicht überleben. Zum Glück müssen wir nicht alle Fähigkeiten über Bord schmeißen, die wir beim Kompensieren entwickelt haben. Wir können sie weiterhin nutzen, aber wir müssen sie nicht mehr zwanghaft einsetzen, um unser Grundthema auszugleichen.

Hier geht es darum, die “heikle Phase” auszuhalten, insbesondere die Leere, das “Nichts”, das damit einhergehen kann. Nur so können sich die zaghaften Impulse zeigen, die aus der Essenz kommen. Es gilt dann, diese Impulse ernst zu nehmen und ihnen Raum zu geben – auch wenn sie noch so “unbedeutend” sind. Sie werden nämlich oft mit kleinen, scheinbar belanglosen Dingen verknüpft sein. Zum Beispiel: “Ich habe Lust spazieren zu gehen, ich habe Lust zu schlafen, etc.” Wir brauchen Feingefühl und Erfahrung mit dem Grundthema, um diese Impulse der Essenz als solche erkennen zu können; genauso auch, um zu verhindern, dass sich die Strukturen des Grundthemas auf die Impulse der Essenz heften. Meist brauchen wir eine Unterstützungs-Struktur, die hilft, uns in den zaghaften Impulsen aus der Essenz auszuweiten und sie mehr und mehr zu leben, statt wieder in die ausgetretenen Pfade des Grundthemas zurückzurutschen.

 

Was uns in der heiklen Phase unterstützt:

  1. Anerkennen (und Feiern) jedes kleinen Schrittes, der in die neue Richtung führt.
  2. Altes Verhalten im Nachhinein verarbeiten und neue Wege vorbereiten
  3. Alles, was die 5 Säulen der emotionalen Heilung stärkt
  4. Die Ausweitungsrichtung stärken (per 100% Übung oder mit Mandala Intuitivo)

Hiilfreiche Fragen:
Wie hoch ist meine Akzeptanz dafür, dass mich mein Grundthema noch beherrscht, indem ich

  • Mich begrenze
  • Manifestiere
  • Kompensiere
  • Rebelliere
  • Projiziere

Wo ich mit dem Grundthema hadere, kann ich Schritte in Richtung Akzeptanz tun:
Z.B: “Es ist okay für mich, mein Grundthema kompensieren zu wollen”. Oder: “Es ist okay, den Komenspationszwang zu spüren”

Lückensätze:
Eine Angst die ich habe, vom Grundthema loszulassen, ist:
Etwas, was ich mir davon verspreche, am Grundthema festzuhalten ist:
(Die dabei gefundenen Punkte in die Ausweitungsrichtung mit einbeziehen).

 

 

 

 

 

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