verbundenseinIn dem Artikel »Die Zeit ist reif…« habe ich dargelegt, dass die globale Lebenskrise nach Gemeinschaften verlangt, die sich die »Dreifache Integration« zur Aufgabe machen. Ein Hauptpunkt dabei ist die Integration des Menschen in sich selbst. Ein wichtiger Aspekt dabei ist wiederum der Umgang mit Gefühlen:
“Gemeinschaften der Dreifachen Integration“ ermöglichen ihren Mitgliedern emotionale Heilung, damit sie innerlich zu ihrer Ganzheit zurückfinden, und damit die alten Verletzungen nicht länger an andere weitergegeben werden. Sie unterstützen ihre Mitglieder darin, emotionale Kompetenz zu entwickeln. In dem Maße, wie sich diese Fähigkeit entwickelt, löst sich die Notwendigkeit, Gefühle zu unterdrücken auf, und das gegenwärtige Leben in der Gemeinschaft kann authentisch und frei fließen.

Wie stärken wir unsere emotionale Kompetenz?

Immer wenn wir fruchtbar mit unseren Gefühlen umgehen, nutzen wir dabei bewusst oder unbewusst bestimmte innere Fähigkeiten:

  • Wir geben unsere Aufmerksamkeit dahin, wo ein Gefühl danach verlangt,
statt uns abzulenken,
  • Wir entspannen soweit, dass wir das Gefühl gut spüren können,
statt das Gefühl durch Anspannung einzufrieren,
  • Wir geben dem Gefühl mit dem Atem genug Raum, dass es sich bewegen kann,
statt den Atem einzuschränken und anzuhalten,
  • Wir nehmen das Gefühl an, statt es abzulehnen.
  • Und außerdem und vor allem: Wir sind bereit, uns der energetischen Bewegung des Gefühls anzuvertrauen.

Auch wenn wir diese Fähigkeiten und ihr Zusammenspiel nur unbewusst anwenden, entwickeln wir eine gewisse emotionale Kompetenz. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir nicht unser ganzes Potential ausschöpfen werden und nicht einmal wissen, was uns entgeht. Wenn wir jedoch unsere emotionale Kompetenz voll entfalten wollen, wird es darum gehen, die oben genannten Fähigkeiten bewusst anzuwenden und in ihrem Zusammen-spiel zu stärken. Genau darum geht es bei Samaya (Angewandte Fähigkeit der Integration).

Emotionale Heilung

Wer mit seinen Gefühlen in der Gegenwart fruchtbar umgehen will, stellt meist fest, dass es unter aktuellen Gefühlsbewegungen auch oft eine Ladung von lang unterdrückten Gefühlen gibt. Diese können unsere Wahrnehmung der Gegenwart auf ihre Weise prägen. Emotionale Kompetenz bedeutet also auch, dass wir lange unterdrückte und erstarrte Gefühlsschichten erlösen können.

Mit Samaya können wir die Genauigkeit und Intensität unserer Körperwahrnehmung so steigern, dass wir auch Zugang in eingefrorene Gefühlsschichten bekommen. Es wird möglich, auch lange Zeit unterdrückte Gefühle Schicht für Schicht zu integrieren. Samaya ist eine Basisfähigkeit, um emotionale Heilung und Kompetenz zu fördern. Als solche stärkt es alle anderen hilfreichen Methoden der Selbstentfaltung und Bewusstwerdung. Auch Therapiemethoden profitieren.

Gemeinschaftsleben verlangt nach emotionaler Kompetenz

Wenn Menschen in Gemeinschaften zusammenkommen, wenn in authentischer Begegnung Nähe und Intimität entsteht, bildet sich ein gemeinsames Feld aus fließender Energie und Liebe. Dieses energetische Geflecht ist es, was die Gemeinschaft im Innersten ausmacht, zusammenhält und weiter wachsen lässt.
Gemeinschaftsleben bewegt jedoch in verstärktem Maße unsere Gefühle. Da, wo Eifersucht, Angst, Wut etc. ausgeklammert werden, stockt der Energiefluss, die Menschen gehen auf Distanz, und die Gemeinschaft strebt auseinander. Viele Gemeinschaften sind daran zerbrochen. Andere haben sich auf eine oberflächlichere Ebene der Begegnung zurückgezogen. Manche werden nicht durch Nähe und Intimität, sondern durch eine Klammer aus Ideologie und Hierarchie zusammengehalten. Für ein Gefühl der Zugehörigkeit verzichten dann die Einzelnen immer mehr darauf, ihre individuelle Wahrheit zu leben.
Samaya hilft, die Gefühlsebene und damit die Liebe in der Gemeinschaft am Fließen zu halten. Eine ideologische Klammer ist somit überflüssig und die Individualität jedes Einzelnen kann sich entfalten und zur Vielfalt in der Gemeinschaft beitragen.

Samaya und Gemeinschaft

Samaya eignet sich aus verschiedenen Gründen gut für das Leben in Gemeinschaften, vor allem wenn sie die dreifache Integration anstreben:

  • Auch bei Therapien, die darauf zielen, die Eigenverantwortlichkeit und die Fähigkeit im Umgang mit Gefühlen zu steigern, bleibt meist ein Gefälle zwischen dem Therapeuten und dem Klienten. Innerhalb einer Gemeinschaft kann das zu Verstärkung von Hierarchie-, Abhängigkeits- und Machtstrukturen führen. Samaya ist keine Therapie im Sinne einer Behandlungsmethode, sondern eine Selbsthilfe-Methode. Deshalb kommt es gänzlich ohne dieses Gefälle aus.
  • Man kann schnell lernen, sich gegenseitig Sitzungen auszutauschen, so dass sich die Gemeinschaftsmitglieder auf einer sehr tiefen Ebene kennenlernen. Es kann sich ein intimes Gewebe von gegenseitiger Unterstützung bilden, das nachhaltig die Gemeinschaftsbildung stärkt.
  • Man kann sich selbst eine Samaya-Sitzung geben und es außerdem auch in jeder Situation anwenden. Für eine Gemeinschaft, die eine integrative Kultur im Umgang mit Gefühlen entwickeln will, ein entscheidender Aspekt.

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